WingTsun ist mehr als Selbstverteidigung

WingTsun

Warum WingTsun?

WingTsun wurde von einer Frau entwickelt um sich gegen stärkere Angreifer zu verteidigen. Es wurde Jahrhunderte nur als Geheimstil weitergegeben und immer weiter verbessert. So entstand ein Selbstverteidigungskonzept, das perfekt an die Anforderungen unserer modernen Zeit angepasst ist. WingTsun ist heute eine der effektivsten Kampfkünste weltweit und bietet eine optimale Möglichkeit zur Selbstverteidigung für Frauen und Männer jeden Alters. WingTsun wird von den verschiedensten Spezialeinheiten und Sondereinsatzkommandos weltweit eingesetzt. Aber warum setzen Sondereinheiten wie die GSG9 oder das SEK der Polizei auf WingTsun?

Ganz einfach! Es ist schnell, direkt und effektiv!

In lebensbedrohlichen Situationen muss ein Angreifer schnell und effektiv ausgeschaltet werden. Besonders, wenn man eventuell körperlich unterlegen ist oder sich zum Beispiel in einer schlechten Ausgangssituation befindet, da man überrascht wurde. Genau dies ermöglicht WingTsun seinen Schülern.

Was ist anders?

Um sich effektiv verteidigen zu können, setzten viele Kampsportarten auf das Erkennen eines Angriffs und die darauf folgende standardisierte Abwehr, oft mit akrobatischen Tritten oder Ähnlichem. Diese sehen zwar gut aus, sind aber kompliziert und oft ineffektiv. Ein Angriff wird üblicherweise mit den Augen erkannt, im Gehirn verarbeitet und dann wie gelernt reagiert. Dies scheitert oft schon an der verhältnismäßig langen Signalverarbeitungszeit, welche Augen und Gehirn benötigen (Stichwort Schrecksekunde), so dass ein kommender Schlag eines geübten Schägers schon trifft, ehe man überhaupt reagieren kann und er daher oft gar nicht mehr abgewehrt werden kann. Ein vielleicht dann folgender akrobatischer Tritt zur Abwehr braucht ebenso sehr lange und bietet dadurch dem Angreifer erneut eine Angriffsmöglichkeit.

WingTsun ist anders! Der direkte Weg zum Angreifer ist stets der schnellste. WingTsun verzichtet bewusst auf ineffektive "Showeinlagen" wie hohe Tritte und Akrobatik und kann daher bis ins hohe Alter von jedermann erlernt werden. WingTsun reagiert nicht mit festgelegten Techniken sondern reagiert flexibel und automatisch (ohne nachdenken zu müssen) auf alle Aktionen des Angreifers und seine Angriffsenergie wird gegen ihn selbst gerichtet.

Wie funktioniert das?

WingTsun setzt auf eine offensive Verteidigung. Der Angriff des Gegners wird automatisch mit einem Gegenangriff beantwortet. Dem Angreifer wird nicht die Zeit und der Raum gelassen weitere Angriffe zu starten, sondern er wird in die Defensive gedrängt. Dies erfolgt nach den 4 Grundprinzipien und wird mittels spezieller Trainingsmethoden vermittelt, die oft in anderen Kampftechniken unbekannt sind.

 

Die 4 Grundprinzipien, die eine effektive Verteidigung sicherstellen

 

Ist der Weg frei, stoße vor!

Ein Eindringen in die Sicherheitsdistanz des WingTsun Schülers mit feindlichen Absichten wird durch aggressives Vorgehen beantwortet und so dem Angreifer weder Zeit noch Raum zu einem weiteren Angriff gelassen.

Wenn der Weg nicht frei ist, bleibe kleben!

Nach der Kontaktaufnahme mit dem Körper des Angreifers bleibt der WingTsun Schüler "kleben" und ist so ständig über die Handlungen des Angreifers informiert ohne diese sehen zu müssen. Bei Aktionen des Angreifers werden automatische Reflexe (Chi‑Sao‑Reflexe) ausgelöst die ihn kontrollieren oder ausschalten. Daher ist WingTsun auch eine der wenigen Möglichkeiten, sich als Blinder oder nach dem Einsatz von Reizgas etc. zu verteidigen.

Wenn die Kraft des Gegners größer ist, gib nach!

Wenn die Kraft des Angreifers stärker ist als die eigene wird nicht dagegen gehalten, sondern nachgegeben und die Kraft des Angreifers genutzt und gegen ihn selbst gerichtet, so dass seine Angriffe ins Leere laufen.

Zieht der Gegner sich zurück, folge!

Es wird immer weiter Vorwärtsdruck aufgebaut um den Angreifer ständig im Zugzwang zu halten und jede Lücke in seiner Verteidigung wird dadurch automatisch für einen Gegenangriff genutzt.

 

Wie wird das trainiert?

 

Die Formen

Im WingTsun gibt es sogenannte Formen, wie Siu‑Nim‑Tau (Kleine Idee), Chum‑Kiu (Suchende Arme), Biu‑Tze (Stoßende Finger). Diese ähneln für Außenstehende dem Tai‑Chi und vermitteln dem Schüler grundlegende Bewegungsabläufe zur Verteidigung und Gegenangriff. Sie trainieren das Körpergedächtnis und ermöglichen so eine fließende, gewohnte Reaktion mit diesen Bewegungen.

Chi‑Sao

Das Chi‑Sao ist das Gefühls- und Reflextraining des WingTsun. Da ein gesehener Angriff sehr lange braucht, um eine bewusst gesteuerte, erlernte Reaktion auszulösen, wird im WingTsun eine Reihe von automatischen Reflexen auf taktile Reize (Bewegungen des Angreifers) trainiert. Dies ist deutlich schneller als bewusstes Nachdenken über erlernte Taktiken und somit wesentlich effektiver.

Lat‑Sao

Das Lat‑Sao ist sozusagen das Erproben des Erlernten in realistischen Kampfsituationen. Jedoch sollte dies nicht mit Wettkämpfen oder richtigem Kampf verwechselt werden. Die Schüler üben mit vorhandener Schutzausrüstung unter Stress realistische Angriffssituationen. Sie erfahren, wie gut Ihre Reaktion auf einen Angriff ist und erkennen so Schwachstellen sowie Verbesserungspotenzial.

Anwendungen

Wir legen sehr viel Wert darauf, dem Schüler auch die Anwendung der erlernten Techniken in Alltagssituationen näher zu bringen. Hier lernt der Schüler, wie er seine erlernten Techniken in den verschiedensten Angriffssituationen nutzen und kombinieren kann. Was mache ich z.B. bei einem Angriff im Sitzen? Wie reagiere ich, wenn ich in einem dunklen Tunnel von hinten gepackt werde? Was mache ich, wenn ich bereits zu Boden geworfen wurde und mich dort verteidigen muss? Auf diese und andere Situationen sollte man vorbereitet sein. Wir versuchen Möglichkeiten zur Nutzung der erlernten Techniken aufzuzeigen und zu trainieren.